Mit einer Gemeinschaftsaktion bewiesen die Schüler der Klasse 11c am Donnerstag, den 6. Juni, dass
schon kleine Taten Großes bewirken können: Mit einer eigenständig organisierten Spendenaktion
verteilten sie Essenspäckchen an Bedürftige in der Bremer Innenstadt und im Bahnhofsumfeld, um
gemeinsam ein starkes Zeichen für Solidarität und Nächstenliebe zu setzen.
Die Idee für die Aktion entstand zu Beginn des Jahres, als die Klasse bei einem schulinternen
Volleyballturnier in der Stadionhalle durch den Verkauf von Backwaren, Getränken und anderen Snacks
einen Gewinn von 50 Euro erzielte. In einer klasseninternen Abstimmung erhielt der Vorschlag, das
Geld in Form von Sachspenden an Bedürftige zu spenden, mit Abstand den meisten Zuspruch.
Als Termin für die Durchführung der Aktion wurde der noch
ausstehende Wandertag angepeilt. Im ersten Teil des
Wandertages absolvierten die Schüler ein Escape-Room-
Programm in Bremen, bei dem der Beweis der Teamfähigkeit
und die Stärkung der Klassengemeinschaft im Vordergrund
standen. Im zweiten Teil begaben sich die Schüler in die
Bremer Innenstadt, wo sie in einem Supermarkt gemeinsam
Essenspäckchen besorgten. Insgesamt 15 Päckchen konnten
dabei mit einer kleinen Auswahl an frischen Backwaren, einem
Apfel sowie einer Flasche Mineralwasser bestückt werden.
Gegen Mittag begann die Verteilung der Päckchen in der Bremen Innenstadt und im Umfeld des
Hauptbahnhofes, wobei sich die Klasse in zwei Gruppen unterteilte. Um eine gute Vertrauensbasis zu
schaffen, gingen die Schüler direkt auf die Menschen zu, klärten sie über die Motivation hinter der
Aktion auf und überreichten ihnen anschließend persönlich die Essenspäckchen. Eine der beiden
Gruppen stieß im Verlauf der Aktion auf einen Herrn mittleren Alters, der am Boden kniete und ein
Schild mit der Aufschrift „Ich habe Hunger“ hochhielt.
„Ihm ist Schweiß heruntergelaufen und er war am
Zittern. Nachdem wir ihm unser Paket ausgeteilt haben,
hat er sich sehr gefreut und direkt aus der Wasserflasche
getrunken“, erinnert sich Alina Wirz. Die Aktion stieß
auf viele positive, aber zugleich auch berührende
Reaktionen – viele der Bedürftigen bedankten sich
herzlich und waren sichtlich gerührt von der
unerwarteten Zuwendung. „Ein Typ war richtig dankbar
und hat uns allen persönlich die Hand gegeben“, so
Robin Meyer, dem vor allem die überraschten
Reaktionen der Menschen im Gedächtnis geblieben
sind.
Nach erfolgreicher Durchführung der Verteilaktion zeigte sich die Klasse sehr zufrieden mit dem Erfolg
der Aktion. Vor allem aber bleiben die vielen positiven Reaktionen im Gedächtnis: „Ich erinnere mich
gerne an die Freude und Dankbarkeit der Menschen zurück, denen wir helfen konnten“
, sagt Elianna
Urasbayer im Nachhinein. Es war eine bereichernde Erfahrung für die gesamte Klasse und man hat
gelernt, dass auch kleinere Mittel einen Unterschied bewirken können. Doch auch die
Klassengemeinschaft ist durch die gemeinsame Planung, Organisation und Durchführung der Aktion
maßgeblich gestärkt worden.
Fotos: Jaroslav Lepekhin, Kathleen Langen / Text: Jaroslav Lepekhin