Ihr seid bestimmt alle schon einmal mit dem Thema Mobbing konfrontiert worden.
Hier am Maxe arbeiten wir vertraulich und suchen in enger Absprache mit den Betroffenen nach der besten Lösung, den Mobbingprozess zu beenden.
Ich hoffe, wir können euch alle Fragen zum Thema Mobbing beantworten.
In diesem Artikel erfahrt ihr alles rund um die Inhalte:
– Was ist Mobbing eigentlich?
– Die Schule muss aktiv gegen Mobbing auftreten
– Du bist nicht schuld!
– „Es ist nur ein Spaß!“
– Was kann man gegen Mobbing machen?
Welche Arten von Mobbing gibt es?
Verbales und nonverbales Mobbing
Verbales Mobbing entsteht durch sprachliche Beschimpfungen und Beleidigungen.
Bei nonverbalem Mobbing quälen die Täterinnen oder Täter ihr Opfer etwa mit abfälligen Blicken, „Tuscheleien“ und „Nachäffen“. Kommt es regelmäßig zu „Schubsereien“, Tritten und Schlägen, handelt es sich um körperliches Mobbing.
Cybermobbing
Von Cybermobbing spricht man, wenn Personen im Internet oder über das Smartphone beleidigt, bedroht, bloßgestellt oder belästigt werden – meist über einen längeren Zeitraum hinweg.
Beispiele für Cybermobbing sind:
– Gerüchte, Lügen oder persönliche Informationen in sozialen Netzwerken, in Foren oder per E-Mail verbreiten
– Hassseiten oder Hassgruppen gegen jemanden einrichten
Über das Internet und das Smartphone verschickte, gepostete und geteilte Inhalte verbreiten sich sehr schnell und sind oft nicht mehr zu entfernen. Menschen, die andere mobben, tun dies (scheinbar) anonym. Weil die Täter den Opfern nicht in die Augen sehen müssen, sinkt ihre Hemmschwelle.
Cybermobbing kann krank machen und das Selbstwertgefühl zerstören. Vielen ist nicht bewusst, dass sie Straftaten begehen. Strafbar kann man sich machen, wenn man jemanden beleidigt, schlechte Dinge über andere verbreitet, jemanden bedroht bzw. erpresst oder jemanden ohne sein Einverständnis fotografiert/filmt und verletzende Aufnahmen über soziale Netzwerke verbreitet.
Mobbing – was ist das?
Mobbing kommt vom englischen Wort „(to) mob“, was übersetzt so viel wie „anpöbeln“ heißt. Konkret versteht man unter Mobbing in der Schule herabsetzende und ausgrenzende Handlungen, die systematisch und dauerhaft gegen einzelne SchülerInnen in einer Schulklasse gerichtet sind.
Typisch ist dabei vor allem, dass Einzelne beschimpft, tyrannisiert und vor allem isoliert werden. Mobbing kann von Beschimpfungen, Gesprächsverweigerung („mit dir rede ich nicht“) und dem Ignorieren von Personen bis zu massiven Drohungen, Schlägen und Erpressungen reichen.
Das Spezifische am Mobbing ist, dass es längerfristig und systematisch ist. Ein einzelner Streit, eine einmalige „Stichelei“ oder eine einzige „Rauferei“ sind also kein Mobbing. Beim Mobbing versucht der/die MobberIn, sich selbst „groß zu machen“ und Aufmerksamkeit oder Anerkennung zu bekommen, indem er/sie andere „klein macht“, ausgrenzt usw..
Neben den Mobbing-TäterInnen und den Betroffenen gibt es auch die Personen, die bei Mobbing zuschauen, wegschauen oder es verharmlosen. Auch durch dieses Verhalten wird Mobbing ermöglicht.
Die Schule muss aktiv gegen Mobbing auftreten
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass in nahezu jeder Klasse Mobbing passiert und LehrerInnen nur einen kleinen Teil davon mitbekommen. Mobbing tritt eher dort auf, wo es verharmlost wird und nicht darüber gesprochen wird. Wird in der Schule offen (vor allem auch von allen LehrerInnen) über Mobbing gesprochen, dann ist für jeden klar: „In dieser Schule wird kein Mobbing geduldet.“ Deshalb ist es auch wichtig, dass du über Mobbing sprichst, wenn du betroffen bist, oder es beobachtest.
Du bist nicht schuld!
Viele Betroffene suchen die Schuld zunächst bei sich. Aber: Mobbing hat nichts mit deinem Aussehen o.ä. zu tun! Es kann jeden und jede treffen! Mobbing hat nicht nur eine, sondern viele Ursachen, die vor allem bei den Mobbing-TäterInnen und dem Umgang der Schule mit Mobbing zu suchen sind.
„Es ist doch nur Spaß!“
Wenn man Mobbing-TäterInnen zur Rede stellt, sagen viele: „Ich habe doch nur einen Spaß gemacht!“. Aber: Mobbing ist definitiv kein Spaß! Mobbing verletzt andere Menschen! Betroffenen geht es schlecht, sie fühlen sich vielleicht hilflos, haben Angst vor dem nächsten Schultag usw..
Was kann man tun, um das Mobbing zu beenden?
Mit Lehrkräften reden
Mit dem/der Lehrer*in zu reden ist für viele Schüler*innen, die gemobbt werden, ein schwieriges Thema. Viele befürchten, dass das Mobbing noch zunimmt, wenn der/die Lehrer*in mit den beteiligten Schüler*innen oder vor der ganzen Klasse darüber redet. Es ist keine Frage, dass das eine unangenehme Situation ist. Viele befürchten auch, dass sie dann als „Petze“ bezeichnet werden, wenn sie sich Hilfe bei einem/einer LehrerIn holen.
Hab keine Angst, als „Petze“ dazustehen. Die anderen fürchten, aufzufliegen und versuchen deshalb alles, um dich davon abzuhalten, dir Hilfe zu holen. Sie wissen, dass sie Ärger bekommen, wenn du dich traust. Sobald mehrere gegen einen sind, hat es nichts mit Petzen zu tun, sich Hilfe zu holen – da brauchst du einfach Unterstützung!
Und wenn Lehrer*innen Schüler*innen, die mobben, zur Rede stellen, besteht die Chance, dass sich etwas verbessert. Die Mobber*innen merken, dass ihr Verhalten nicht akzeptiert wird, dass es Betroffenen durch ihr Verhalten nicht gut geht, dass es einen anderen Umgang miteinander braucht etc.. Hin und wieder kann es sein, dass das nicht gleich zu einer anhaltenden Verbesserung führt. Dann ist es notwendig, den/die Lehrer*in nochmals zu informieren, dass sich das Problem noch nicht gelöst hat.
Vertrauenslehrer*innen, Schülerberater*innen und Schulpsycholog*innen
Vertrauenslehrer*innen und Schülerberater*innen sind besonders ausgewählte und ausgebildete Lehrer*innen, die Schüler*innen als Ansprechpartner*innen bei Problemen rund um die Schule zur Seite stehen. Du kannst im Schulsekretariat oder in der Schuldirektion in Erfahrung bringen, wer an deiner Schule zuständig ist und dich an diese Lehrer*innen wenden, wenn du von Mobbing betroffen bist.
Es gibt auch die Möglichkeit, sich an unsere Beratungslehrer*innen Frau Reimer und Herrn Schulenkorf oder an unsere Sozialarbeiterin Frau Glander zu wenden. Falls es dir schwerfällt, mit einem/einer Lehrer*in zu reden, kannst du auch deine Eltern bitten, das zu übernehmen. Das kann auch helfen, wenn du das Gefühl hast, dass der/die Lehrer*in nicht viel unternimmt.
Mobbing-Tagebuch führen!
In ein Mobbing-Tagebuch kannst du aufschreiben, wann was passiert ist, wer was gesagt oder getan hat und wer es gesehen hat. So ein Tagebuch kann dir z.B. helfen, wenn du jemanden um Unterstützung bittest. Dann fällt es dir vielleicht leichter, alles zu erzählen. Wenn du willst, kannst du auch die schönen Dinge aufschreiben, die du in der Schule erlebst, damit du beim Durchlesen nicht das Gefühl hast, das alles nur noch schlecht ist.
Geschrieben von: Lina Geist (5e), Emily Tulinski (6c)
Ein wirklich sehr informativer und gut geschriebener Text! Großes Lob an die AG aus der Redaktion😊