„Trostpflaster“ 

Kennst du Jemanden aus deinem Familienkreis, der schon seit einiger Zeit auf dich sehr traurig, nachdenklich und zurückgezogen wirkt. Oder dir hat ein Familienmitglied erzählt, dass bei ihm eine psychische Krankheit diagnostiziert wurde ? Jetzt fragst du dich, wie du dich gegenüber dieser Person verhalten sollst ? Dann haben wir dir hier ein paar Tipps zusammengestellt, die dir vielleicht bei deinen Fragen weiterhelfen könnten. 

Zunächst möchten wir betonen, dass eine psychische Krankheit eine ganz normale Krankheit, wie zum Beispiel eine Erkältung ist. Psychische Erkrankungen sind wie Erkältungen behandelbar. 

Der erste Tipp ist, dass du mit der betroffenen Person sprichst. Frage sie, wie es ihr geht, oder ob du etwas für sie tun kannst. Zeige ihr, dass du für sie da bist. Erkläre ihr, dass es sich „nur“ um eine Krankheit handelt, die behandelbar ist. Zwar ist der Weg häufig steinig und schwer, aber am Ende des Tunnels ist ein Licht. Wichtig hierbei ist, dass du nicht Sprüche formulierst wie z.B. „ Stell dich nicht so an“. Stell dir mal vor, dass du dir dein Bein gebrochen hast oder erkältet bist, fändest du es schön, wenn jemand zu dir sagt, dass du dich nicht so anstellen sollst? 

Vielleicht fragst du dein Familienmitglied, ob du ihn/sie  mal zu einem Arzttermin begleiten kannst/sollst. So muss er/sie nicht allein zum Arzt gehen und du kannst zum Beispiel den Arzt um Tipps/Hilfe fragen oder lernst bei dem Arzttermin etwas über die Krankheit deines Familienmitgliedes kennen. Wenn dein Familienmitglied es jedoch nicht möchte oder der Arzt es nicht erlaubt, dass du sie/ihn begleitest, dann musst du das akzeptieren. 

Jedoch braucht es nicht immer die großen Worte. Wenn das betroffene Familienmitglied nicht so gerne sprechen möchte, dann akzeptiere dies und nehme sie stattdessen beispielsweise einfach mal in den Arm, ziehe eine lustige Grimasse oder bringe ihr mal eine kleine Aufmerksamkeit mit z.B. ein selbstgemaltes Bild oder eine Tüte Gummibären. Frage sie, ob ihr nicht gemeinsam Etwas unternehmen wollt. Ihr könnt zum Beispiel Sport an der frischen Luft machen, einen Kuchen backen oder Spiele spielen. Durch diese Unternehmungen wird dein Familienmitglied abgelenkt. Es ist wichtig, dass du sie an die schönen Momente des Lebens, die ihr beispielsweise gemeinsam erlebt habt, erinnerst. 

Wenn du vielleicht etwas überfordert bist, ist das überhaupt kein Problem. Es verlangt niemand von dir, dass du 24/7 für die Person da bist und sie unterstützt. Es ist jedoch wichtig, dass du ihr zeigst, dass sie mit ihrer Krankheit nicht allein ist. Wenn du dir über die Erkrankung deines Familienmitglieds große Sorgen machst, dann kannst du dir auch (professionelle) Hilfe und Unterstützung  suchen. Du kannst zum Beispiel mit deinen anderen Familienmitgliedern sprechen, mit deinen Vertrauenslehrern an deiner Schule sprechen oder die Nummer gegen Kummer wählen. Auch du bist nicht alleine! 

Ich hoffe wir konnten dir mit unseren Tipps etwas weiterhelfen. Vielleicht hast du ein paar Ideen sammeln können, wie du dich gegenüber einer psychisch erkrankten Person verhalten kannst. Bedenke aber, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Wenn du noch mehr über das Thema erfahren möchtest, dann schau einfach mal in unseren anderen Interviews nach. 

Text von Fenja (13.Jahrgang) 

Empfohlene Artikel

1 Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert