Weserstadionbesuch

Samstag 15 Uhr. Der Osterdeich in Bremen ist voll mit Menschenmassen. Viele in ausgelassener Stimmung und fast alle tragen das Gleiche. Werder Trikots, Schals etc.. Man kann schon erahnen was ist. Der SV Werder Bremen absolviert wieder ein Spiel im Weserstadion.

Der Tag beginnt für die meisten Fans schon um 10 Uhr nachdem sie nach dem Aufstehen ihr Trikot für den Stadionbesuch aus dem Schrank suchen.

Nachdem sie ihr Ritual mit Trikot suchen und anderen Sachen absolviert haben. Begeben sie sich aus dem Haus um ihre Freunde zu treffen, die die gleiche Leidenschaft teilen. Den SV Werder Bremen im Stadion zuschauen und anfeuern.

An solchen Tagen darf natürlich eins nicht fehlen. Bier. Also ist der erste Gang mit den Freunden Richtung Supermarkt oder Kiosk um die erste Ladung Bier zu besorgen, dass auf dem Weg Richtung Stadion vernichtet wird. Dies ist in der Sicht auf die Finanzen die schlauere Variante, da ein Bier im Weserstadion 5,50 Euro plus 2 Euro Pfand kostet. Wusstet ihr das während eines Heimspiels knapp 30.000 Liter Bier von den Fans getrunken wird?

Nachdem also für die Getränke gesorgt ist muss auch der Hunger gestillt werden. Dafür gibt es in Bremen beispielsweise im Viertel viele Möglichkeiten. Eine beliebte Möglichkeit, die man an den riesigen Massen davor an Spieltagen sehen kann ist der Tandourgrill am Sielwall.

Nach einiger Zeit ist auch der Zeitpunkt angelangt auf den alle Fans den ganzen Tag gewartet haben. 15:30 Uhr. Anstoßzeit in der 1.Fußball-Bundesliga.

Der SV Werder Bremen spielt an diesem Tage gegen den 1.FSV Mainz 05.

Das Wetter könnte für ein Bundesligaspiel nicht besser sein. Strahlender Sonnenschein, 21 Grad und keine Wolken. Das Wetter färbt auch auf die Fans ab, die gute Laune haben und von Sekunde eins ihr Team anfeuern.

Wir stehen an dem Tag in der Ostkurve, wo es nur Stehplätze gibt und die Ultras mit ihren riesigen Fahnen und Fangesängen das Team nach vorne peitschen.

Wir sind mittendrin und geben alles, das Team mit unseren Gesängen zum Sieg zu führen.

Auch im Stadion geht es mit dem Konsum von Bier weiter, viele Fans versuchten sich durch die Menschenmassen zu schlängeln, um zur Treppe zu kommen, die zum Bierausschank führt, um Proviant für die Halbzeit zu besorgen.

Wie oben schon genannt, könnten die Vorzeichen für dieses Heimspiel nicht besser stehen. Und für uns Fans geht es schon perfekt los. Bereits in der 3.Spielminute erzielt der SV Werder Bremen per Elfmeter ein Tor und das Stadion wirde in Extase versetzt. Das Nebelhorn im Stadion ertönt zum ersten Mal und die Fans feiern zum Song 500 Miles von den Proclaimers den 1:0-Führungstreffer. Knapp 42.100 Menschen liegen sich gegenseitig in den Armen und feiern das Tor ihres Clubs. Ob sie sich kennen, ist in diesem Moment egal. Im Stadion sind alle 42.100 Menschen für 90 Minuten eine Familie.

Nach dem Führungstreffer zum 1:0 feiern die Fans nach dem Anstoß der Mainzer.

Während das Spiel von der Spannung her etwas abflacht, feiern die Fans auf den Rängen trotzdem weiter. Bis zur Halbzeit ist nichts weiter passiert. Als dann der Abpfiff des Schiedsrichters erfolgt und die Spieler Richtung Katakomben und Kabine laufen, erheben sich auch die Fans um für Nachschub zu sorgen, oder um auf die Toilette zu gehen.

Die zweite Halbzeit könnte für Werder und die Fans nicht besser starten. Bereits in der 53.Minute erzielt Werder das 2:0 und wieder liegen sich 42.100 Fans in den Armen, dass Nebelhorn ertönte und Fans feierten zum Song „500 Miles“.

Ab dem Tor ist die Stimmung und Atmosphäre bei mehr als 100 Prozent, die Ostkurve ist am Singen und Springen, wir mittendrin, mit der Besten Zeit, die wir seit langem hatten.

Verschiedenste Fangesänge werden von den Ultras angestimmt und die ganze Ostkurve folgt.

Viele Minuten vergehen bis in der 82.Minute das dritte und entscheidende Tor fällt. Ab diesem Zeitpunkt ist jedem klar, dass sich das Ergebnis nicht mehr nehmen lässt und Werder dieses Spiel gewinnen würde. Dies spiegelt sich in der Stimmung des ganzen Stadions wieder. Die Fans geben Standing Ovations und singen für ihren Verein.

Es kommt dann noch besser als Werder eine Minute später sogar das 4:0 markiert.

Die Fans liegen sich also ein viertes Mal in den Armen und tanzen und singen zur Tormusik.

Nach dem Abpfiff bleiben fast alle 42.100 Menschen im Stadion, um den Heimsieg mit ihrem Team zu feiern.

Auch wir, die in der Ostkurve stehen, bleiben länger um den Sieg mit der Mannschaft zu feiern.

Ein emotionaler Moment währenddessen ist aber als ein Spieler von Werder, sich von den Ultras eine Flagge abholte, auf dem das Gesicht eines verstorbenen Werder-Fans zu sehen ist, der auch Mitglied einer Ultra-Gruppe war.

Nachdem wir noch eine halbe Stunde nach Abpfiff im Stadion bleiben um zu feiern, begeben auch wir uns so langsam richtig Ausgang der Ost-Kurve.

Danach durchqueren wir den Tunnel auf dem Peterswerder um dort zur Werder-Kneipe „Brommy“ zu kommen. Dort treffen wir weitere Freunde, die auch das Stadion besuchten und tauschen uns über unsere Erlebnisse aus.

Es wird noch etwas gegessen und dann sich Richtung Straßenbahn begeben, die zum Bremer Hauptbahnhof geht.

Gegen 21:14 Uhr kommt der Zug nach Delmenhorst am Gleis an und knapp 20 Minuten später, sind wir in Delmenhorst.

Alles in einem also ein sehr gelungener Samstag!

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